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Ausstellung 2003: " Manila und Meer"

Fotografien von Simone Weyand und Hasan Demirci 
bis 31.10.03
Manila und Meer
TARANTA BABU
HUMBOLDTSTR. 44
44137 DORTMUND
   
     

„Manila und Meer“ – Fotoausstellung im Literaturkaffeehaus Taranta Babu zeigt ein ungeschminktes Gesicht der Philippinen.

Dortmund, 5. Oktober 2003 – Nach einer Nacht unter freiem Himmel auf einer Bastliege beginnt das Morgengrauen. Die Fischer treffen mit ihrem Fang am Ufer ein und werden von ihren Kindern und Frauen in Empfang genommen. Hier, in einem kleinen Ort im Süden der größten philippinischen Insel Luzon, ließen sich Simone Weyand und Hasan Demirci zu ihren Fotografien am Meer inspirieren. Sie zeigen Alltag, wie er an 365 Tagen im Jahr vorkommt – das normale Leben in einem kleinen philippinischen Fischerdorf. 

Anders die Städte auf den Philippinen: Hier dominieren Hektik, Verkehrslärm, Smog, und oftmals die Rush Hour. Händler, Straßenarbeiter mit Gesichtsschutz und eine Vielzahl von Fahrzeugen prägen das Stadtbild.

 
     
 

Während die beiden Fotografen Weyand und Demirci mit einem sogenannten Jeepney reisten, einem umgebauten US-Militärfahrzeug aus den fünfziger Jahren, fingen sie die Atmosphäre der Straße ein: Es sind Blicke aus ihrem Fahrzeug auf andere Fahrzeuge und ungewöhnliche, indirekte Perspektiven wie zum Beispiel durch einen Straßenspiegel. Momentaufnahmen lassen erahnen, dass es sich bei den Philippinen um ein christianisiertes und katholisch geprägtes Land handelt. Die Begegnungen mit Menschen sind ungestellt und authentisch: Für die Straßenhändler gibt es wenig Gründe, zu lächeln – dafür ist das Leben zu hart. Ein Kind schaut mit einem Auge aus einem fahrenden Auto in die Kamera – es reagiert kaum.

Die Dortmunder Fotografen zeigen im Rahmen ihrer Ausstellung alles andere als ein ostasiatisches Idyll, aber sie zeichnen auch kein schonungsloses Bild der Philippinen. Das Bestechende der Arbeiten ist ihre Normalität. Und das normale Leben auf den Philippinen kann man dort am besten kennen lernen, wo Touristen Fremdkörper sind. Zum Beispiel in einem rund 50 Kilometer von Manila entfernten Wohngebiet namens Harmony Homes. Hier bauen Angehörige der zahlenmäßig kleinen philippinischen Mittelschicht Prestigebauten mit Säulen und kleinen Vorgärten. Direkt nebenan stehen verwaiste, halbfertige Ruinen aus grauem Beton. Die harmonischen Häuser bedürfen übrigens strenger Bewachung. 
Text: Jörg Bredenbeck

Die Fotoausstellung „Manila und Meer“ ist noch bis zum 31.10.2003 im Literaturkaffeehaus Taranta Babu zu sehen.